Erschienen bei: Old School Records
Medial geschickt und an die niedersten Instinkte appellierend, konnte man in diesem „Internet“ seit längerer Zeit die Hinweise auf diesen Silberling nicht ignorieren. Berichtete euer treuer Freund und Erzähler von zwei Musikalischen Eiern des RAC Hasen zu Ostara, so ist die Prolligans Scheibe das im Schritt frisch rasierte Musikalische Ei.
Das klassische Jewelcase kommt mit einem anzüglichen Cover daher, dass einem im 20 Seitigen Hochglanz Beiheft mit allen Texten, Bandphoto, einer Erklärung der Band und jede menge Bilder von Holden Weiblichkeiten und ihren Attributen feuchte Träume wahr werden lässt.
Im ganzheitlichen Sinne dieser Ayurvedischen Glatzenkombo zieht sich die Thematik „Wir üben die Fortpflanzung“ natürlich auch durch die Musikalischen Beiträge. Alles in allem hätte man(n) diese Lichtscheibe auch „Machismo“ nennen können. Vermutlich steht diese CD demnächst als Definition dafür im Wörterbuch.
Leider sind die Texte im Beiheft in Kombination mit den vielen Bilder von, mal mehr oder weniger bekleideten, Damen sehr schlecht zu lesen. Da hätte man in der Graphikschmiede mal besser aufpassen müssen. Aber sei es drum. Lesen ist sowieso nur etwas für Brillenträger. (Ach, ich bin ja einer…)
Mit Minderjährigen Kindern im Haus sollte man die CD sicherlich ganz nach oben in das Regal stellen und mit dem Musikgenuss warten, bis das Sandmännchen durch ist. Ansonsten gilt beim Einlegen der Scheibe die Parole: „Die Hose… äh… Ohren, OHREN auf!“
14 Tracks mit fast 50 Minuten Spielzeit werden geboten. „Die Tore schliessen“ ist dabei als Intro zu betrachten.
Mit „Endlich 18“ erklären die Jungs aus dem Allgäu warum die CD ebenso heißt und was sie Bewegt. Musikalisch gibt es hier typischen Straßen OI! Der sich auch genau so durch die gesamte Spielzeit zieht. Skinhead ad es best! Genau so hörte sich unsere Musik in den 1980 und 1990 an.
In 18 Jahren Band bestehen, haben die Karohemden Träger ihre Instrumente lieben gelernt und sind doch keinen Jota von der Musikalischen Generallinie abgewichen. Das Schlagwerk treibt einen durch die Bude, und die Gitarren ziehen einen an. Wenn musikalische Subkultur gesucht wird: Diese Jungs führen sie in der Faustrecht und Allgäu Tradition weiter. Allgäuer Skinheadrock ist immer auch etwas Faustrecht und Faustrecht ist immer auch etwas Allgäu.
Doch die Prolligans können nicht nur Ficken und Saufen, sie können auch Sozialkritisch!
Lieder wie „Zeichen der Zeit“ oder am „Boden zerstört“ beweisen, das auch Intelligenz und kritischer Zeitgeist bei den „Button Down“ Jungs vorhanden sind.
Wer an Subkultur und Zeitgeist interessiert ist, und Sexismus liebt, ist bei dieser Lichtscheibe bestens bedient!
Ich weiß nicht ob diese Scheibe bei mir Privat öfters läuft, aber wenn ich die richtigen Jungs zu Besuch habe, würde ich sie immer einlegen.
An dieser Stelle möchte ich die Prolligans Jungs noch auffordern, mir Namen und Adressen zu senden, zumindest von dem Weibsvolk ohne Metallschrott in der Fresse. Und ich erwarte eine Einladung zu einer Ü-Raum Party.
Rechtlicher Hinweis: Diese Rezension wurde unter dem Einfluss von Einbecker Pils und der Prolligans CD geschrieben!
Ich plädiere auf Schuldunfähigkeit!