Vorliegend ist, das Jewelcase. Es gibt / gab auch eine Box mit MP3 Stick, die auf 1000 Stück limitiert sein soll. Nach hiesiger Kenntnis ist diese aber wohl schon ausverkauft.
Die Gestaltung von Frontcover, Backcover und 12 Seiten Beiheft ist nicht düster, aber stimmungsvoll, melancholisch, in Grautönen. Die Texte sind leserlich und grafisch ebenfalls gut gestaltet. Auch wenn die Buchstaben gerne etwas größer sein könnten.
Alles in allem strahlt die Optik aber eine gewisse Professionalität aus. Und passt zum Inhalt.
Zwar erschien bereits 2013 die erste Veröffentlichung von Frank als „Übermensch“, aber außer mancher Hörprobe zum Verkauf oder bei Kameraden mal nebenbei, habe ich mich bisher nicht mit der Musik dieses Projektes beschäftigt.
So nahm ich mir in den letzten Tagen mal dieses Album mit 9 Tracks zur Brust. Wenn wir das Intro abrechnen, verbleiben also 8 Lieder. Und kommen auf gut 41 Minuten Spielzeit. Was ich recht beachtlich finde.
Persönlich wüsste ich jetzt nicht, wo und wie ich den Musikstil einordnen sollte. Ist es Hard Rock mit Metal Einfluss? „Knüppelmucke“ ist es jedenfalls nicht, dafür haben wir zu viel Melodie in den Stücken. Die Stimme bietet eine Palette von Kehligen Grunzen, bis zum Klargesang. Die Gitarre kann tragend, aber auch treibend sein. Und das ganze wechselt auch durchaus mal in einem Lied.
Wenn man weiß, dass Frank praktisch fast alles selbst einspielt, nötigt dies den Hörer seinen vermutlich nicht vorhandenen Hut zu ziehen. Zumindest geht es mir so.
Textlich haben wir einen Tiefgang, der ganz sicher in den Top 5 mitspielt. Sprache, Weltanschauung und der damit verbundene Ausdruck ist nichts für die Gartenparty oder mal nebenbei (Was ich aber dennoch bei fast jeder CD das erste mal genau so mache, um einen ersten „Unterschwelligen / Unbewussten“ Eindruck zu bekommen).
In der Tat, hat sich die Tiefe der Texte erst richtig eröffnet, als ich mir den Silberling mal mit dem Beiheft in der Hand, Texte lesend, angehört habe. Auch wenn wir es hier nicht mit Gekreische und reinem Brüllen zu schaffen haben, ist beim ersten Hören doch nicht jedes Wort klar verständlich.
Während das Intro noch „Sphärisch“ wirkt, geht es mit dem Titellied „Heimat“ gleich in die vollen, aber ohne abzuschrecken oder die Augen verdrehen zu wollen.
Texte und Instrumente gehen durchaus eine Symbiose ein, die sogar mir gefällt, der doch eher der fröhlichen Melodei zugeneigt ist (Oi! / RAC).
In diesem Fall aber wohl auch massiv den Texten geschuldet. Für die ich Bewunderung und Zustimmung hege.
Insbesondere „Ikarus“ und „Echo“ sind für mich daher Anspieltipps, welche ich nur empfehlen kann. Natürlich gehört auch „Farbendiebe“ dazu. Dieses Lied findet derzeit als Lyrik-Video größte Verbreitung. Denn es trifft den Nerv vieler Volksgenossen.
Eine Kaufempfehlung. Auch für jene, die sonst eher nicht so „Metal Lastig“ sind, aber gute, Weltanschauliche Texte zu schätzen wissen.
Nehmt euch die Zeit, vielleicht auch ein Kaltgetränk, und hört in „Heimat“ rein.
Wie sagte schon Nietzsche: „Weh dem, der keine Heimat hat!“