CD Rezension - Handstreich „Endlich 18“ (2022)

 


Erschienen bei: PC Records

In meiner Abwesenheit legte der Staffordshire mir diese Opfergabe auf die Türschwelle und nun läuft die Scheibe schon einige Tage durch den Spieler.
Das Jewelcase kommt mit 11 Titeln daher, wenn man den Ausklang dazu rechnet.
Optisch erinnert mich das Grundkonzept der Graphik an das Video „The Kids Aren't Alright“ von Offspring. Und tatsächlich gibt es hier und da Griffe und Riffs, die an die Phase des „Nu-Metal“ erinnern, wobei diese Schublade über die Jahre, seit Beginn der 2000 Jahre nun wirklich immer größer und gefälliger wurde. Aber dazu später mehr.
Die Jungs der Kapelle haben sich auf dem Cover mit unterschiedlichen Masken zum Gruppenbild eingefunden. Das mit den Masken scheint gerade „en Vogue“ zu sein, mag aber natürlich auch Gründe in der Privatsphäre haben. In dieser real existierenden BRD weiß man ja nie…
Im 12 Seitigen Beiheft setzt sich die Optik der „Abriss Gesellschaft“ fort, die Musikanten sind noch einmal einzeln abgebildet und alle 10 Texte Niedergeschrieben.
Eine Runde, Zeitgemäße, Aufmachung. Gefällt!
Wie der Albumtitel bereits verlauten lässt, besteht „Handstreich“ bereits seit 18 Jahren. Dazu darf man zunächst Gratulieren. Schafft ja auch nicht jede Kapelle. Zunächst starteten die Jungs unter einem anderen Namen, aber der wurde ihnen von einem Mainstream Anwalt ( wegen Namensrechte) wieder genommen. Was sich in diesem Fall wohl eher als Glücksfall erwies.
Denn mit dieser CD haben die Jungs zumindest die Zitadelle, eures treuen Freund und Erzählers, im „Handstreich“ genommen.
Mit „Endlich 18“ beginnt dann auch der Musikalische Reigen der Jungs die unter den Fittichen des Roten Adlers aufgewachsen sind.
Mit einer starken Leadgitarre und dem Textlichen Bekenntnis zu Konfrontation und Widerstand, in dieser „Gesellschaft“, hat man die Generallinie schon vorgezeichnet.
Der „Staatsfeind Nummer Eins“ geht als Titel Nr. 2 mit Unterstützung von Phalanx in die Ohren.
Klare textliche Positionierung, wie auf der gesamten Scheibe, und das Schlagwerk gefällt mir auch sehr. Was sich im gesamten Verlauf der Scheibe unaufdringlich, aber wahrnehmbar, an der Schießbude durchzieht. Schlagzeuger werden ja Grundsätzlich viel zu selten beachtet. Dem hoffe ich an dieser Stelle erneut abgeholfen zu haben.
Phalanx sind nicht die Einzigen Gastmusiker auf dieser Lichtscheibe. Bereits bei Titel Nr. 3 „Schon Geimpft“ wirkt die unverwechselbare Stimme von „Valhöll“ mit! Um den Kult „Valhöll“ war es zuletzt sehr ruhig. Um so mehr freue ich mich diese Stimme, gerade zu diesem Text und Thema wieder im Gehörgang zu haben. Gruß an dieser Stelle! Wir haben schon viel zu lange kein Bier mehr zusammen getrunken!
„Freiheit“ heißt der Nächste Titel. „Wer, wenn nicht du? Wann, wenn nicht jetzt? FREIHEIT, FREIHEIT“ Mann möchte aufspringen und Demonstrieren. Die Mucke geht schön nach vorne, ohne zu betäuben. Ein Aufruf zur Tat! Der Sinn einer „RAC“ oder „Rechtsrockband“ in der Essenz!
„Weil du nur einmal lebst“ ist dagegen sehr ruhig und sehr Melodisch gehalten. Ich darf dem verehrten Leser verraten, dass dies auf Anhieb mein Lieblingslied auf dieser CD ist. Es ist keine Ballade im üblichen Sinne, aber bekommt seinen Wohlfühlfaktor auch durch die Beteiligung der Göttlichen Stimme von Lifa. Ihre Debüt CD hat mich schon Begeistert, und hier hat „Handstreich“ zu Text und Melodie genau die Richtige Unterstützung gefunden.
„Was sie meinen“ beschäftigt sich mit der anderen Feldpostnummer, und schreibt der selbsternannten „Antifa“ einiges in das Stammbuch. Das Zusammenspiel der Stimmen ist hervorragend und die Leadgitarre schiebt den Text eindrücklich in die Lauscher!
„Seine Kranke Welt“ kann Textlich auf viele Personen und Nachrichten oder Narrative umgelegt werden. Es bleibt Interpretationsraum. Und so kann sich jeder selbst seine eigenen Bilder im Kopf malen.